Nachstehend möchten wir Ihnen einige Hinweise zu den Voraussetzungen über den nachträglichen Einbau geben, damit Sie prüfen (lassen) können, ob unser Zirkulationsregler für Ihren Anwendungsfall geeignet ist und wie der konkrete Einbau aussieht.

Haben Sie einen Durchlauferhitzer?
Wird das Wasser in Ihrem Durchlauferhitzer automatisch auf einer konstanten Temperatur geregelt, so kann die Neue Zirkulation eingesetzt werden. Neuere Durchlauferhitzer verfügen teilweise über diese Funktion. Bei Durchlauferhitzern, welche sich erst durch Öffnen des Wasserhahns einschalten (gesteuert durch Strömungsschalter), ist der Einsatz unseres Systems nicht möglich.

Klären Sie die Materialien Ihrer Wasserleitung ab – haben Sie eine sog. Mischinstallation?
Besteht ein Teil Ihrer Wasserleitungen aus Stahlrohren (z.B. die Kaltwasserleitungen) und ein anderer Teil der Rohrleitungen (z.B. Warmwasserleitungen) aus Kupferrohren, dann droht Korrosionsgefahr bei Installation der Neuen Zirkulation.

Alle übrigen Materialkombinationen sind bedenkenlos.

In der Kaltwasserzuleitung zum Speicher darf sich kein Druckminderer befinden.
Sollte dies der Fall sein, muss der Druckminderer in die Hauszuleitung vor die Verzweigung Kaltwasser/Warmwasser versetzt werden. Die Kalt- und Warmwasserleitungen benötigen gleichen Leitungsdruck. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so ist die Installation der Neuen Zirkulation möglich.

Ideale Voraussetzungen

Die einzelnen Zapfstellen in einer Wohnung weisen unterschiedliche Anforderungen auf. So genügt im Badezimmer am Waschbecken die schnelle Verfügbarkeit handwarmen Wassers, während in der Dusche eine Starttemperatur von etwas mehr als 40° C gewünscht wird. An der Küchenzapfstelle wird hingegen häufig zu Beginn bereits möglichst heißes bzw. kaltes Wasser gewünscht.

Dies kann erreicht werden, wenn beginnend vom zentralen Warmwasserspeicher die Warm- und Kaltwasserleitungen direkt zu den Eckventilen der Küchenzapfstelle führen und von dort zum Badezimmer, wo sie enden. Idealerweise sollten diese Leitungen im Badezimmer direkt zu den Anschlüssen der Dusch-Mischbatterie führen und schließlich am (ggf. entferntesten) Waschbecken enden. Damit kann an der Entnahmestelle Dusche – unabhängig vom Wasserzapfen – ein ständiger Wasseraustausch sichergestellt werden, was zuverlässig die Bildung von Legionellen verhindert. Dieser Wasseraustausch findet damit erstmals auch in Kaltwasserleitungen statt.

Küche am Strangende

In Gebäuden, in denen sich die Küchenzapfstelle am Strangende befindet, ist die Funktionalität der Neuen Zirkulation etwas eingeschränkt.
Gleich zu Beginn steht handwarmes Wasser zur Verfügung welches beim Zapfen von Warmwasser immer heisser nachströmt. Beim Öffnen des Kaltwasserhahns fließt erst handwarmes dann immer kälteres Wasser nach. Darüber sollte der Kunde im Vorfeld der Beratung informiert werden.
Befindet sich die Küche jedoch in Strangmitte, so erhält die Küchenzapfstelle sofort nach dem Öffnen des Wasserhahns nahezu heißes bzw. nahezu kaltes Wasser, was die Kundenzufriedenheit erfüllt.

Legionellen

Die Neue Zirkulation geht sowohl hinsichtlich der Art der Zirkulation als auch der hygienischen Wirkweise neue Wege. Durch den Zirkulationskreis vom Speicher über die Warmwasserleitungen und den Zirkulationsregler in die Kaltwasserleitung und schließlich wieder zurück zum Speicher wird erstmalig das komplette Rohrleitungsnetz permanent durchströmt. In einer schleichend langsamen, aber permanenten Umwälzung wird alle 1 – 2 Stunden der komplette Leitungsinhalt wieder dem Speicher zugeführt. Der Speicher wirkt dabei wie ein Legionellenfilter, indem er bei entsprechend eingestellter Temperatur nahezu alle Legionellen thermisch abtötet. Neben den funktionellen Vorteilen der Neuen Zirkulation ergeben sich damit auch hervorragende Eigenschaften hinsichtlich einer systematischen Verhinderung von Legionellenwachstum.

Eine spezielles Legionellenschutz-Modul kann ergänzend zum sonstigen Schalten der Zirkulationspumpe (zeit- oder tastergesteuert) einen zyklischen Austausch des Wassers in allen Leitungsteilen sicherstellen. Damit ergibt sich ein hervorragender Gesamtschutz für einen legionellenfreien Betrieb der Wasserversorgungsanlage, insbesondere auch an selten benutzten Zapfstellen.

Leitungsverlegung

Die anzustrebende Reihenfolge der Zapfstellen ergibt sich, indem die Küchenzapfstelle in Strangmitte platziert wird, während Bad und insbesondere Waschbecken am Strangende platziert werden sollten. Die Duschzapfstelle sollte idealerweise innerhalb des Bades nicht am Strangende, sondern in der Leitung vor dem Waschbecken positioniert werden. Die Einbindung weiterer Zapfstellen (Badewanne, Bidet etc.) sind weniger ausschlaggebend, sollten idealerweise jedoch auch in die serielle Zapfstellenanordnung integriert werden (Vermeidung von stagnierenden Leitungsteilen).

Der Leitungsabstand parallel verlaufender Warm- und Kaltwasserleitungen sollte so groß gewählt werden, dass eine gänzliche Wärmekopplung von der Warm- hin zu der Kaltwasserleitung ausgeschlossen ist.

Wasserzähler im Mehrfamilienhaus

In größeren Gebäuden empfehlen wir weiterhin die Verwendung der klassischen Zirkulation zur Warmwasserversorgung über längere Leitungswege. Am Ende der klassischen Zirkulation an der Grenze in die Wohnungen befinden sich üblicherweise Wasserzähler. Hier kann mithilfe der Neuen Zirkulation die Bereitstellung warmen Wassers direkt bis zur letzten Zapfstelle erreicht werden. Die Warmwasserleitungen sollten gut isoliert werden und ausreichenden Abstand zu parallel verlaufenden Kaltwasserleitungen besitzen.

Die zirkulierende Wassermenge, welche innerhalb der Wohnung von der Warm- über die Kaltwasserleitung zurückgeführt wird, beträgt ca. 2 – 3 l/Std. Da klassische Wohnungswasserzähler ab ca. 14 l/Std. beginnen, sich zu bewegen, handelt es sich hierbei um eine schleichende Zirkulation unterhalb der Ansprechgrenze der Wasserzähler. Um bei größeren Druckschwankungen zwischen Kalt- und Warmwasserleitung ein dynamisches Ansprechen der Wasserzähler zu vermeiden, wird mithilfe einer in der Kaltwasserleitung befindlichen Zirkulationspumpe eine Druckerhöhung der Warmwasserleitung von ca. 300 mbar erzeugt. Die erhöhte Druckdifferenz bewirkt im Zirkulationsregler ein Einregeln der Temperatur bei minimalem Durchgangsquerschnitt.

Zirkulationsantrieb

Der Zirkulationsantrieb zum Betrieb der Neuen Zirkulation erfolgt durch eine in der Kaltwasserzuleitung zum Speicher eingebaute Umwälzpumpe. Um diese Pumpe vor Beschädigung durch große Zapfwassermengen zu schützen, wird parallel zur Pumpe ein Rückflussverhinderer platziert. Der Einbau dieser Pumpe im Einfamilienhaus unterscheidet sich zu dem im Mehrfamilienhaus.

Ein- und Zweifamilienhaus

In Ein- und Zweifamilienhäusern kann eine sog. Pumpeneinheit direkt in die Kaltwasserzuleitung zum Speicher platziert werden. In dieser Pumpeneinheit ist bereits ein Rückflussverhinderer parallel zur Pumpe integriert, dessen Leistungskapazität (25 mm Nennweite, Marke Neoperl) so dimensioniert ist, dass auch zwei Wohnungen damit versorgt werden können. Da sich in der Pumpeneinheit in Reihe zur Pumpe kein Rückflussverhinderer befindet, sollte der bereits bestehende Rückflussverhinderer weiter verwendet werden. Ist dieser in Form eines KFR-Ventils ausgeführt, so kann dessen Öffnungsdruck bis zu 50 mbar betragen. Um jedoch die Pumpe nicht mit unnötig hoher Arbeitsleistung betreiben zu müssen, empfehlen wir, dieses KFR-Ventil durch einen Rückflussverhinderer mit einem Öffnungsdruck von 20 mbar zu ersetzen.(siehe Funktionsschema „Zirkulation mittels Zirkulationspumpe“).

Mehrfamilienhaus

In Mehrfamlienhäusern erfolgt der Einbau der Pumpe parallel zum bestehenden Rückflussverhinderer. Die Dimensionierung dieses Rückflussverhinderers ist in seiner Leistungskapazität dem maximalen Wasserbedarf des Gebäudes angepasst. Ein Prüfanschluss in diesem Rückflussverhinderer oder separat (siehe Funktionsschemata Mehrfamilienhaus) dient der einfachen Dichtheitsprüfung der Rückflussverhinderer im eingebauten Zustand. Ist bereits eine klassische Zirkulation vorhanden, so wird deren Funktion nicht beeinträchtigt (siehe Funktionsschema „Kombination Neue Zirkulation mit klassischer Zirkulation im Mehrfamilienhaus“).

Zur Installation der Neuen Zirkulation werden an den jeweiligen Zapfstellen sowie im Kellerbereich folgende Arbeiten vorgenommen:

Installation des Zirkulationsreglers

Am jeweiligen Ende eines Leitungsstrangs wird ein Zirkulationsregler zwischen den Eckventilen und der Mischbatterie eingebaut. Damit werden alle an diesem Strang liegenden weiteren Wasserzapfstellen mit versorgt. Im Einfamilienhaus ist damit häufig ein Regler pro Haus ausreichend. Oft erweisen sich kurze Abzweigungen als akzeptabler Kompromiss.

Installation der Pumpe bzw. Pumpeneinheit

In kleinen Anlagen (Ein- und Zweifamilienhäuser) wird eine Pumpeneinheit in der Kaltwasserzuleitung zum Speicher oder zur Frischwasserstation platziert. Damit wird der Druck in allen Warmwasserleitungen gegenüber Kaltwasserleitungen erhöht, so dass mit Einschalten der Pumpe ein temperaturgesteuertes Umwälzen über die Zirkulationsregler erfolgt. In größeren Gebäuden wird die Zirkulationspumpe parallel zum bestehenden Rückflussverhinderer der Kaltwasserzuleitung eingebaut. Näheres zum Einbau siehe unter „Planungsdetails“.
Verläuft die Zirkulation durch Wasserzähler hindurch so ist es zwingend erforderlich, eine Pumpe mit 300 mbar statischem Enddruck zu verwenden.

Installation der Komponenten zum zeitgesteuerten Betrieb

Für den zeitgesteuerten Betrieb der Neuen Zirkulation kann wahlweise eine Zeitschaltuhr oder ein Funksystem verwendet werden. Beim Einsatz von funkgesteuerten Komponenten erfolgt die Befüllung der Warmwasserleitung mit warmem Wasser unmittelbar vor der Wasserentnahme. Der Komfort einer Zeitsteuerung mittels Zeitschaltuhr ist zwar etwas höher, jedoch entsteht bei Betrieb mit Funktastern keinerlei Mehrenergieverbrauch – verglichen mit Anlagen ohne Zirkulationseinrichtung.
Zur Ansteuerung der Zirkulationspumpe empfehlen wir eine fest installierte Steckdose. In diese wird eine Zeitschaltuhr oder ein Funkempfänger eingesteckt. Die Funksender werden mit Hilfe einer doppelseitigen Klebefolie auf ihrer Rückseite direkt an der Wand bzw. auf einer Badfliese geklebt.